Shopping in Zeiten der Pandemie, Covid-bedingte Schließungen und überlastete Häfen üben weiterhin einen beispiellosen Druck auf die gesamte Seefrachtbranche aus. Wir haben uns mit Angela Gadaev, Product Portfolio Manager – International Logistics, getroffen, um ihre Sicht auf den Stand des Seefracht-Markts zu erörtern, und warum jetzt der beste Zeitpunkt für Spediteure und Frachtführer ist, ihre Digitalisierung voranzutreiben.
„Wir befinden uns in einem noch nie dagewesenen Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage“
In den ersten Monaten des Jahres 2020 zeichnete sich schnell eine hohe Nachfrage nach Containern und Platz auf Schiffen ab, was zunächst in Asien und bald auch in den Vereinigten Staaten zu einer Überlastung der Häfen und Terminals führte.
Als die Lockdowns rund um den Globus zunahmen und die Nachfrage der Importeure abnahm, begannen die Exporte aus China – mit seinen sieben der zehn größten Containerhäfen der Welt – zu fallen. Angesichts dieses drastischen Einbruchs in der Nachfrage, reduzierten Seefrachtführer natürlich ihren Betrieb und ihre Kapazitäten.
Plötzlich wurde viel mehr für Konsumgüter als für Dienstleistungen ausgegeben, was zu einem enormen Anstieg des Online-Handels führte. Insbesondere in den USA und Europa wurde es den Menschen zu Hause langweilig und sie kauften und kauften - von Fitnessgeräten bis hin zu Ausstattung für ihr Homeoffice.
Leider fiel dieser Nachfrage-Anstieg mit einem Mangel an Containern zusammen, und zwar dort, wo sie am dringendsten benötigt wurden - in Asien. So lagen Anfang 2021 zum Beispiel über 40 Frachtschiffe ungenutzt vor den Häfen von Los Angeles und Long Beach.
Man hätte meinen können, dass die Destabilisierung nicht schlimmer werden könnte, doch wie wir alle wissen, blieb im März 2021 die Ever Given im ägyptischen Suezkanal stecken und legte den Verkehr etwa eine Woche lang lahm. Die Einhaltung von Zeitplänen, die schon immer eine Herausforderung für die Branche war, verschärfte sich nun zu einem ausgewachsenen Problem.
Die Delta-Virusvariante sorgte für einen erneuten Anstieg der Infektionszahlen, was sich ebenfalls auf die globalen Lieferketten auswirkte. Erst im vergangenen Monat wurden beispielsweise bis zu fünf Prozent der weltweiten Frachtkapazitäten in China wegen eines Ausbruchs in Yantian, einem der verkehrsreichsten Containerterminals des Landes, aufgehalten.
Während also der weltweite Handel insgesamt anzieht und die Nachfrage hoch bleibt, sind der Mangel an verfügbarer Ausrüstung, die Überlastung der Häfen und die Zuverlässigkeit der Fahrpläne weiterhin Schlüsselprobleme für die globale Seefrachtbranche und werden die Frachtraten auf absehbare Zeit hoch halten.
„Digitale Transformation ist nicht länger ein Modewort der Branche. Sie ist unverzichtbar.“
Bei so vielen Störungen reicht es einfach nicht mehr aus, etwas per Schiff von A nach B zu bringen.
Kunden fordern in jeder Phase einer Sendung mehr Transparenz und Sichtbarkeit. Und sie wollen diese Informationen in Echtzeit, sodass sie mit gutem Gewissen Zusicherungen an ihre Kunden weitergeben können.
In den vergangenen Jahren haben sich Spediteure und Frachtführer zunehmend darauf konzentriert, ihre Kunden digital zu betreuen, und die sich ständig verändernden Heraus- und Anforderungen des Markts möglichst umfassend und zeitnah zu bewältigen.
Die Abschaffung von E-Mails und Telefonaten ist ein großer Schritt in die richtige Richtung, doch das ist erst der Anfang der Produktivitäts- und Effizienzsteigerung, die durch die Digitalisierung möglich wird.
Die Zuverlässigkeit von Zeitplänen befindet sich auf einem historischen Tiefpunkt, während Verspätungen von Schiffen einen historischen Höhepunkt erreichen, daher ist verbesserte Transparenz durch aufbereitete, gebündelte und standardisierte Daten von äußerster Wichtigkeit.
Durch die Digitalisierung und Zusammenführung möglichst vieler relevanter Daten auf einer einzigen Plattform, erhalten Sie, in Echtzeit, einen wesentlich besseren Überblick über Ihren gesamten Betrieb und können so schneller, präziser und zeitnah Entscheidungen treffen.
Denn letztendlich müssen Sie in der Lage sein, Ihren Kunden so schnell wie möglich einen genauen Status zu liefern – sonst wird es jemand anderes tun.
„Automations-Tools zur Verfolgung, Verwaltung und Bewegung Ihrer Containerfracht sind nicht mehr wegzudenken.“
Die Ereignisse der letzten 18 Monate haben deutlich gemacht, dass globale Logistikunternehmen gar nicht mehr anders können, als noch mehr digitale und automatisierte Prozesse einzuführen, die einen Überblick über Schiffe, Container und andere Ausrüstung von Tür zu Tür in Echtzeit ermöglichen.
Hierbei kann Ihnen beispielsweise der Route Visualizer von CargoWise, ein leistungsstarkes Feature unserer Container-Automation, einen schnellen Überblick darüber verschaffen, wo sich ein Schiff nach der Abfahrt befindet, wo es hinfährt und ob es pünktlich ist, sodass Sie Ihre Supply-Chain-Prozesse besser steuern können.
Mit geschätzten und tatsächlichen Datums- und Ortsangaben, unter Verwendung umfassender terrestrischer und satellitengestützter AIS-Daten, sowie aktueller globaler Fahrplaninformationen, erhalten Sie einen besseren Überblick über die Bewegung Ihrer Containerfracht auf dem Meer.
Die Container-Automation bietet außerdem zusätzliche Status-Updates – inklusive Bewegungen im Land und an Bord, Vorabinformationen, Verzögerungen und Änderungen an Schätzwerten – und kann Ihre Mitarbeiter*innen, und Ihr Netzwerk von Agenten, Zollagenten, Binnendienstleistern und Kund*innen über tatsächliche oder geschätzte Containerbewegungen automatisch benachrichtigen.
Dank der umfassenden Automations-Tools von CargoWise werden Ihre Mitarbeiter*innen weniger Zeit mit fehleranfälliger, manueller Dateneingabe und -Verarbeitung verbringen müssen, sondern können stattdessen das volle Potenzial der End-to-End-Transparenz ausschöpfen, von der Buchung bis zur Entladung.
Erfahren Sie, wie Sie mittels der Container-Automation kostenintensive manuelle Prozesse reduzieren, Arbeitsabläufe automatisieren und Ausnahmen verwalten können.
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